Schwups, 0,34 Sekunden braucht google, um 1.160.000.000 Fundstücke zu den Stichworten „Hotel“ + „New York“ zu präsentieren. OMG!
Um durch diesen Wust zu manövrieren, fallen mir spontan vier Techniken ein:
1. Man legt vorher sein Budget fest und bedient den Google Hotel Finder, der sich sowieso automatisch als erster auf der Seite anbietet. Datum eingeben und sich dann für eine der vier Preiskategorien entscheiden. Bringt immer noch mehrere hundert Ergebnisse, die sich dann aber zum Beispiel per Nutzerbewertungen neu sortieren lassen. Danach entscheidet die Lage, die Ansicht, die Leistung.
2. Bewertungen sind überhaupt sinnvoll und tripadvisor hat sich da neben holidaycheck für mich als sinnvollste Suchmaschine erwiesen. Die sieben Unterscheidungsmerkmale – darunter auch „Öko-Hotel“ oder „Preis-Leistung“ sind nützliche Anhaltspunkte.
3. Das funktioniert natürlich auch im „real life“ und man lässt sich ein Hotel empfehlen. Meine New York-erfahrene Schwester zum Beispiel geht gern ins podhotel, das ich nach unserem Aufenthalt im Oktober 2011 ebenfalls empfehlen kann. Kleine, praktisch eingerichtet Zimmer, gute Lage (52. Straße, beim UNO Gebäude), interessante Gäste aus der ganzen Welt und ein beeindruckender Blick vom Hoteldach. Man darf allerdings nicht zu zimperlich sein: das Bad teilt man sich mit anderen. Nacheinander. Aber keine Sorge: Es war sauber und gedrängelt hat auch niemand.
Die 4. Strategie ist, ihr ahntet es sicher schon, diesen Blogbeitrag zu lesen.
Eigentlich ist es nicht empfehlenswert alleine nach New York zu reisen, denn die Hotels werden pro Zimmer und nicht pro Gast berechnet. Und da der Durchschnittspreis bei rund 100 Dollar die Nacht liegt, geht schon das Queensizebed (und das ist die kleinste Variante der Doppelbetten) ganz schnell ins Geld.
Hotels
Gezählt habe ich nicht, wie viele Hotels von A bis Z die offizielle New York City Website aufführt – es sind einige Hundert. Hilfreich ist die Suchmöglichkeit nach gewünschtem Standort, leistungsmerkmalen – darunter auch kinder- und tierfreundlich – und 14 unterschiedlichen Kategorien. Außerdem werden besondere Angebote aufgeführt.
Eine Auflistung günstiger Hotels, auch in New York, liefert die Website Budgetplaces.
Natürlich gibt es eine Unmenge mehr an Portalen und Anbieterseiten. Googelt das einfach. Ich habe in meiner Recherche ein paar spannende Hotels gefunden, denen ich einen eigenen Blogbeitrag widmen möchte.
Camping
Ja, auch das geht in dieser Stadt! 50 Dollar die Nacht (plus Steuern) kostet es, vom Zelt aus den Blick auf die Freiheitsstatue und Ellis Island genießen zu können. Zwar liegt der Campingplatz in New Jersey (zwischen Newark und Manhatten), aber wen stört’s: In nur 15 Minuten, so versprechen die Betreiber, ist man mit der Fähre Downtown. Der Einstieg ist unmittelbar am Gelände, die Ausgangsstation am Battery Park. Von da aus sind es nur wenige Schritte zur Wall Street. Während der Fahrt kommt man dann auch noch näher ran an Miss Libby.
Wer bei einem Campingplatz aber nur an Zelte denkt, der kennt die Amerikaner schlecht: die sind in viel lieber mit ihrem ganzen Hausstand unterwegs als nur mit dem Nötigsten. Daher reihen sich neben möglichen Zelten Mobile Homes für 80 Dollar die Nacht (plus Steuern) aneinander.
Der Campingplatz ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet auch tägliche Bustouren nach New York, einen Sicherheitsdienst und Wi-Fi an.
Für nur 20 Dollar aber höchstens 14 Tage kann man seit 2008 auf dem ältesten New Yorker Flughafen campen – dem Floyd Bennett Field in Brooklyn. Auf einer Halbinsel an der Jamaica Bay gelegen, liegt die Stadt sozusagen im Rücken – und der Atlantik vor einem. Bewertungen unter Yelp.
airbnb
Früher war es die Mitwohnzentrale, heute ist es airbnb – das Mitwohnportal. Über 3000 Häuser, Privatzimmer und Gemeinschaftszimmer listet das Portal für New York auf – wer wie ich einen Monat bleiben will, zahlt mindestens 1200 Euro, kann aber auch über 10.000 Euro ausgeben. Die Wohnungen liegen über das gesamte Stadtgebiet verstreut, eine Umgebungssuche führt schnell in den gewünschten Stadtteil. Dann heißt es: Bilder anschauen und Profile lesen. Und ein Gefühl für den richtigen Wohnungspartner entwickeln. Hilfreich sind dabei die Bewertungen.
Airbnb ist allerdings gerade in die Schlagzeilen gekommen, weil es verboten ist, seine Mietwohnung während der Abwesenheit anderweitig untervermieten. Das könnte das Angebot zukünftig stark einschränken. Lies dazu den Spiegel-Artikel
Coachsurfing
Eine Alternative zu all dem oben genannten setzt große Kontaktfreude voraus, ist aber in der Regel völlig kostenfrei: das Coachsurfing. 57.963 Coachsurfer sind für den Big Apple angemeldet, da ist die Chance ziemlich groß, den passenden Gastgeber zu finden. Das Zusammenfinden geht vom Gast aus – man postet seine geplanten Reisedaten und ein paar Details zu sich selber und hofft darauf, dass sich ein passender Gastgeber meldet. Das klappt in der Regel wohl ganz gut. Ich habe mein Gästezimmer dort auch im Angebot, doch weder Bremerhaven noch Quakenbrück standen bislang auf der Agenda der erwünschten Weltreisenden. Kann ja noch kommen.
Eine ganz praktikable Anleitung, wie das Portal zu nutzen ist, hast checkfelix geschrieben, hier zu lesen.
Noch ist nicht klar, in welchem Monat ich mich von New York begeistern lassen möchte – die Stadt ist ja zu jeder Jahreszeit eine Offenbarung. Daher habe ich für mich auch noch nicht die Übernachtungsart geklärt. Es wäre sicher reizvoll, in den vier Wochen die ein oder andere Variante des oben Vorgestellten auszuprobieren. Und darüber dann für euch zu bloggen. Deal?
Text: Dörte Behrmann
Fotos: Headerbild: NYC & Company – 2 Screenshots – The Pod Hotel – Screenshot – Pixaby
Hi Dörte,
dein Auszeit-Projekt finde ich klasse. Und deshalb habe ich eine waschechte New Yorkerin gefragt, was sie dir in Sachen Wohnung empfehlen würde. Der erste Tipp war airbnb – mit der von dir genannten Einschränkung. Der zweite das Listings Projekt ( http://www.listingsproject.com/). Darüber schreibt Lisa: „I don’t remember how much time your friend has, but the listings project is really good. If she signs up she’ll get a monthly newsletter of various apartments/art studios for rent or sublet. They tend to be cheaper than market value, especially if it’s just a rental for a few months.“
Bin gespannt wie’s bei dir weitergeht!
Ein lieber Gruß von Heidrun
Moin liebe Heidrun,
habe vielen, vielen Dank für den wertvollen Tipp! Da werde ich mich gleich anmelden. Klingt sehr spannend – einen New Yorker Musiker als Gastgeber – WOW!
Vielen Dank auch für die fröhliche Rückmeldung zu meinem Projekt. Ich bin sehr gerührt, wie viel Zustimmung mein Herzensprojekt erfährt. Bin gespannt, wer sich davon inspirieren lässt.
Herzlich, Dörte