Ausdauer und Kontinuität sind zwei Kernbegriffe für alle, die PR-Arbeit – speziell Pressearbeit – betreiben. Schnell schnell geht da eher nichts. Das ist für eine wie mich, die Geduld nicht wirklich zu ihren stärksten Seiten zählt, oft eine ganz schöne Herausforderung. Umso stolzer bin ich, dass ich nun schon seit 20 Jahren in diesem Beruf arbeite. Und ihm immer noch verfallen bin.
1994 – Die beruflichen Anfänge
Anfang 1994 begann mein Wirken in einem Beruf, über den ich davor so überhaupt nichts wusste. Mein Studium der Literaturwissenschaft sowie der Neueren und Neuesten Geschichte hatte ich in Karlsruhe im Sommer 1993 erfolgreich mit Bestnote abgeschlossen, doch über Public Relations, Pressearbeit oder Events hatten wir nichts erfahren. So war die Bewerbung als Pressereferentin beim Schleswig-Holstein Musik Festival auch eher der Tatsache geschuldet, dass man mir den Job zutraute, als das ich genau wusste, was auf mich zukommen würde. Es kamen zwei Jahre intensiver, lohnender, kreativer und herausfordernder Arbeit mit Weltklassekünstlern, einem kreativen Intendanten Justus Frantz und erstklassigen KollegInnen. Hier wartete der erste Glücksmoment schon am Ende der ersten Arbeitswoche auf mich: Ich verliebte mich in meinen neuen Beruf. Als PR-Beraterin kann ich all meine persönlichen Kompetenzen wie Kreativität, Fokussierung, um die Ecke denken und Empathie sowie eine gute Schreibe und Kommunikationsfähigkeit einsetzen. Ich merkte schnell: In dem Beruf kann ich ganz ICH sein.
1996 – Die Gründung von energa-PR
Nach zwei wunderbaren Jahren in Hamburg zog ich aus privaten Gründen nach Berlin – erstmal eine Wohnung einrichtend und arbeitssuchend. Gefunden hat mich dann bei einer S-Bahn-Fahrt die Idee, mich als PR-Beraterin selbstständig zu machen. Monatelang besuchte ich Gründungsseminare, suchte Konzept und Büro und brachte am 30. September 1996 mein niegelnagelneues Firmenschild an der Fassade der Weiberwirtschaft an, Europas größtem Gründerinnenzentrum.
2002 – die Spezialisierung
Zu meinem Konzept gehörte es, meine Zielgruppe unter den vielen Unternehmerinnen zu finden, die Berlin Ende der 1990er Jahre zu bieten hatte. Frau gründete an allen Ecken ihre Firma, es war gerade eine richtige Welle. Rund 50 Unternehmerinnen hatte ich an meinem Bürostandort sowieso direkt vor der Nase – doch darunter konnten sich meine Dienstleistung trotz erbärmlicher Preise (von heute aus gesehen) fast keine leisten. Das Schicksal wollte es aber, dass mich 2001 die Betreiberinnen eines Berliner Frauenhotels für die Pressearbeit engagierten. Und mich, gerade in meiner ersten richtigen Krise befindend, der Kontakt zu freundlichen, entspannten, schnell zu interessierenden RedakteurInnen des Ressort „Reise“ neu entflammte. „Wenn du klein bist oder kleiner als deine Wettbewerber, dann sei spitzer als diese“ lautete eine kluge Marketingweisheit, die ich in der Umbruchzeit kennenlernte. Und beherzigte. Seitdem bin ich auf Tourismus-PR spezialisiert.
Bis heute – die Leidenschaft
Beraten, texten, organisieren, kontakten, kreativ sein, überzeugen, interessieren, einarbeiten – es gibt für mich kein schöneres weil vielseitigeres Berufsfeld als die PR. Wie so ein typischer Tag aussieht, habe ich ja hier schon mal beschrieben. Und heute, da ja Valentinstag ist, gilt mein Liebesbekenntnis meinem Beruf: Stay wild, honey!
Fotos:
Beratungssituation, 2003 – Kai Abresch
Herzen – Pixabay
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