Scotland for beginners – das war 2012. Damals habe ich mich mit Partner und acht Freunden in die Weiten Schottlands eingegroovt, als wir auf insgesamt 6 Motorrädern in dem Dreieck Edingburgh, Glasgow, Inverness cruisten. Schon das war faszinierend. In diesem Sommer aber haben uns die echten Highlands Schottlands gereizt. Und die sind atemberaubend schön! Vom sprichwörtlichen „Geiz“ war keine Spur, aber so überhaupt nicht. In gar nichts!
12 Reisetage, zwei Fährfahrten und sechs Hotels auf der einen, sechs Personen und drei Motorräder auf der anderen Seite sind die reinen Fakten dieser Urlaubsreise. Was wir aber auf den insgesamt rund 2850 Kilometern Strecke erlebt haben, geht weit über das Quantifizierbare hinaus. Es ist die pure Fülle.
Landschaft!
Paddler am Loch Leven mit Blick auf die Glencoe Mountains. Gar nicht weit entfernt ist der Ben Nevis, mit 1344 Metern der höchste Berg Schottlands.
Glücklicherweise hatte ich als Sozia ausreichend Zeit für den Genuss der (Wasser-)Landschaften. Der Anblick von unendlich rollenden Wellen, bemoosten Bergen, geschmeidigen Hügeln und weichgeschwungenen Tälern berührte enorm und mit jedem Kilometer wurde mein Herz voller und mein Kopf leerer. Erholung pur.
Abendstimmung in Ullapool. Rund 1500 Menschen leben hier – darunter mindestens eine deutsche Auswanderin, die ich im Museum traf. Ihre Begründung wäre auch meine: „Die Highlands sind eine der letzten Wildnisse Europas und ich habe mich in diese Landschaft einfach nur verliebt“.
Streckenführung
Klar gibt es in Schottland Autobahnen, aber zum Glück nur wenige und in den Highlands gar keine. Gefühlt ist das Streckennetz der sogenannten „Single-Track-Roads“ viel länger, zumindest ist es für die Highlands bedeutender. Die meiste Zeit aber sind wir auf sehr gut ausgebauten Straßen gefahren, die dennoch schön kurvig dem Verlauf der Berge Tribut zollten. Selbst einige Pässe konnten wir erleben. So mögen Biker das.
Rauf und runter in Durness, ganz oben im Norden Schottlands. Ist es noch der Atlantik, schon die Nordsee, die die vielen Buchten geformt hat?
Einsamkeit auf der Hochebene. Der weiße Fleck in der Bildmitte sind zwei tote Schafe.
Sprache
Weil die Engländer – der ewige Feind der Schotten – nur selten in die Highlands vorgedrungen sind, hat sich dort viel Eigenes erhalten, zum Beispiel das Gälisch als zweite Amtssprache.
Das verstehe ich zwar nicht, aber zum Glück hat uns auch keiner der Schotten, mit denen wir näher Kontakt hatten, in gälisch ausgedrückt. Stattdessen wortgewandt und ausführlich in bestem Englisch.
Kontaktfreudigkeit
Wie schon bei der ersten Reise, so haben uns auch diesmal Freundlichkeit und Kontaktfreudigkeit begeistert. Niemand im Hotel muffelte uns an, selbst der wortfaule Rezeptionist entpuppte sich in seinem Zweitberuf als Barkeeper als zumindest freundlich lächelnder Zeitgenosse. Völlig für uns eingenommen hat uns ein junger Mann in Strathpeffer (bei Inverness), der sich trotz beruflichem Stress – er musste eine plötzliche Konzertabsage organisieren – ausgiebig Zeit nahm, um uns Restaurants, optimale Strecken und Zeiten für einen Besuch an der Küste zu empfehlen. Inklusive Blick bei google Streetview und einem Merkzettel. Herzerwärmend!
Insgesamt hat es Schottland mal wieder geschafft, sich tief in meine Seele einzubrennen. Besonders die Atmosphäre in den Highlands, die Herzlichkeit der Schotten und das Licht – das Licht! – des Nordens machen für mich die Einzigartigkeit – sind geradezu der USP – Schottlands aus. Nicht verwunderlich: Wir planen schon eine dritte Tour.
Da bin ich in meinem Element!
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Da kann ich Dir nur beipflichten!
Auch ich bin schon mehrmal beruflich und privat dort gewesen und unser Familienurlaub war der schönste, den unsere Familie je erlebt hatte!
Zum letzen Mal war ich 2014 da und zwar in den Lowlands. Nachzulesen auf meiner Homepage oder direkt auf http://www.diekmann-reisen.de
(Ein bisschen Eigenwerbung muss natürlich sein!)
Die Eigenwerbung ist gern geschenkt, lieber Jens. Wir Schottland-Fans sind doch großzügig zueinander. 🙂 Freue mich, in Dir einen in der Frage Gleichgesinnten zu erleben.